Ein Amt geht zu Ende: Tätigkeitsbericht und Neukandidatur.

Hallo.

Nun ist fast über eine Vorstandszeit um und es wird Zeit für den Tätigkeitsbericht.
Laut GO bin ich ja bekannterweise für die Verwaltung zuständig. Bei uns in der Partei findet dies hauptsächlich stark im Hintergrund statt und man merkt leider von diesem Arbeitsbereich erst, wenn etwas mal nicht funktioniert.

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Die wichtigsten Termine wo ich teilgenommen habe nehme veröffentliche ich unter meinem laufendem Tätigkeitsbericht.
<https://wiki.piratenpartei.de/Benutzer:Plutik#Fortlaufender_T.C3.A4tigkeitsbericht>
Sonst habe ich später eine ToDo im Trello und ein Pad angelegt, da sind auch paar Sachen Dokumentiert.

Der Rest fällt unter laufende Aufgaben und da würde ich mal gerne erläutern was die einzelnen Aufgaben zu bedeuten haben und was genau da eigentlich passiert und passiert ist.

Also.


 

-Mitgliederverwaltung:

Aufnahme und Dokumentation von Ein- und Austritten, Pflege der Mitgliedsdaten, Aufbereitung zu Akkreditierungen sowie ihre Auswertung und Nachbearbeitung, teilnahme an Sitzungen, Pflege der Formulare.
Daten und Dokumentation. Und vor allem diverse Einladungen.

Ich denke da Bremen zu den BPT’s immer nur sehr wenige (3?) Eskalationsfälle hatte und am Ende so ziemlich alle Akkreditiert wurden und die Probleme gefixt wurde ist das ein gutes Fazit.

Anfang der Amtszeit habe ich ähnlich wie Carolin Wöchentlich alle Anfragen und ToDo’s abgearbeitet die so in an das gensek Postfach kamen. Nach einigen Monaten wurde es aber doch recht wenig und schwanke so sehr, dass das einloggen manchmal länger gedauert hat als die eigentliche Bearbeitung. Daher habe ich einen festen Termin, spätestens zum Monatsende gesetzt wo ich alle regulären Anfragen bearbeitet habe.
In etwa hält sich der Aufwand von einer viertel Stunde (eben im CRM Haken setzen) bis zu 16 Stunden pro Woche (Listen vorbereiten, Mails formulieren, nach Fehlern suchen, Dinge Sortieren (übrigens empirisch ermittelt)). Kommen Sitzungen oder Basiskrams dazu, wird es dann entsprechend mehr.
Entsprechend liegt auch die Reaktionszeit zwischen wenigen Minuten bis zu Tagen, bzw. dem Monatsanfang als fixtermin.
Während der Wahlkämpfe lag die Reaktionszeit dann doch bei einigen Wochen, aber seit der Umstellung auf das OTRS und der Teilung des Aufgabenbereiches hat sich die Reaktionszeit deutlich erhöht, unter anderem weil mehrere Personen die Anfragen bearbeiten konnten (auf Jan und Sven rüber schiel).

Um der langen Reaktionszeit entgegen zu wirken, hatte ich ja bereits in der Kandidatur als Ziel gesetzt die Verwaltung auf mehr Schultern in der KV Ebene zu verteilen. Doch Theorie und Praxis sehen manchmal anders aus. Wir sind nun mal der kleinste LV und brauchen tatsächlich keine komplizierten Vorgänge und Strukturen. Entsprechend Flexibel hat sich auch eine Verwaltungsstruktur herauskristallisiert die auf tatsächlicher Arbeit in den KV’s und Teamwork basiert, weniger auf Ticketportalen, Beauftragungen und größeren Sekretariaten oder Beauftragungen wie in anderen LV’s.

-Verantwortlicher für Verwaltungszugänge

Daher kümmere ich mich ebenso um die Zugänge, ggf. die Einarbeitung in die Prozesse und um die Strategie wer nun alles aktuell einen Zugang braucht und wo es vielleicht nicht so viel Sinn macht.
Die größte Herausforderung hierbei ist es den Spagat zwischen einer Bundesverwaltung, die sich täglich immer mehr professionalisiert, und den kurzen und jahrelang gewohnten Dienstwegen auf KV Ebene, hinzukriegen.

In den ersten Monaten musste ich die KV’s mit aktuellen Mitgliederlisten versorgen. Nach dem KMV in Bremenhaven, war ich jedoch für mehrere Wochen für den Katastrophenschutz unterwegs und konnte musste mein Amt ruhen lassen. Ich entschuldige mich daher für diese größere Verspätung und danke für euer Verständnis damals Danach ging es aber ganz gut weiter.

In Bremen-Stadt ist die Situation anders. Wir haben beschlossen den Kreisvorstand mit Verwaltung nicht zu belasten und dies weiter auf Landesebene zu führen. Ebenfalls bin ich auch Mitglied dieser Gliederung und kann deshalb den “kurzen Dienstweg” pflegen.

Hat nicht immer und überall geklappt. Um die bestehenden Probleme bzw. deutliche Missverständnisse oder Prozesse Sachlich zu klären habe mehrere Termine (Mumble, Telefon und Treffen) zur Klärung angeboten. Diese wurden leider nicht immer wahrgenommen.

Auch entgegen einmaliger Kritik, die ich leider nur am Rande mitbekam, lief insgesamt die “Zustellung” der Zugänge aber glatt und im pünktlich, bzw. im Rahmen üblicher Flaschenhälse. Einmal hat es gehackt, da die entsprechenden Leute länger nicht mit einander gesprochen haben, das Postfach nicht überprüft wurde und an mich auch nichts Kommuniziert wurde. Ich kann daher nochmal betonen, wie wichtig es ist regelmäßig miteinander zu Sprechen und sich an vereinbarte Prozesse zu halten, da hier auch unnötige Missverständnisse entstehen und praktische Arbeit stark verzögert wird.
Problematisch waren meine eigenen Zugänge. Mit ist mal das VPN Zertifikat abgelaufen, weil ich vorher Beauftragt war, mal war der Zugang zu früh gesperrt, weil der LPT sich mehrmals verschoben hat. Macht der Gewohnheit.

Mittlerweile bin ich aber nur noch der Mensch der Redmine Tickets erstellt und den Überblick der Ämter behält.

-Mitgliederbetreuung

Betreuung verstehe ich auch ebenso als Teil der Verwaltung, auch wenn der Begriff recht schwammig ist.
Umzüge, “komm nicht ins LimeSurvey/LQFB/etc.”, Eskalation, kurzfristig Mitglied geworden aber trotzdem nicht Stimmberechtigt, wie funktioniert Mumble nochmal, wo bestelle ich Flyer, ich will meinen Mitgliedsausweis, was ist eine lückenlose Erfassung aller Geschäftsfälle und kann man das essen ?

Zum haben wir den #Helldesk bzw. OpenSpace, der einem hier sehr viel abgenommen hat und lange Zeit hatten wir auch einen Vertrauensmenschen.
Ebenso setzten die KV’s viel auf Stammtische, so dass “Erstpiraten” quasi persönlich immer Aufgefangen wurden und sich entsprechend in die Gruppendynamilken integrierten.
Bin daher recht froh, dass hierbei recht wenig zu tun gab und ich entsprechend die Mitgliederbetreuung auf Bundesebene mit übernehmen konnte.

Ich denke und hoffe, dass künftig sich einer Art “Awareness-Flügel” durch die KV’en etablieren kann und der LV weiterhin nur mit spontan- und extremfragen beschäftigen wird und zwischen KV’s und BV dann vermittelt.

-Zahnlungsaufforderungen und Mahnwesen:

Dieser Bereich ist leider ein wenig auf der Strecke geblieben und ich habe auf einige Mahnungen absichtlich verzichtet.
Zum einen wurde für das Jahr 2013 recht spät gebucht. Sprich wären mehrere Dutzend Mitglieder um falsche Summen abgemahnt worden. Die Klärung hätte sowohl die Buchungen, als auch mich zeitlich unnötig belastet und vor allem die Mitglieder einfach nur frustriert. Außerdem stand ja das zentrale Beitragskonto noch im Aufbau. Den Stress und Auswirkungen kannte ich ja von meinen Beauftragungen und Erfahrungen anderer LV’s.
Desweiteren sind die Mahnungen nun an die Satzungsgemäße Streichung gebunden. Mir war es deshalb besonders wichtig das korrekt zu Dokumentieren und tatsächliche Karteileichen zu streichen, statt die Bezahlquote damit zu heben, dass bewusste Nichtzahler einfach rausgeschmissen werden.

Stattdessen gab es zum BPT2013.2 einen aktuellen Stand der Stimmberechtigung und eine freundliche Zahlungserinnerung.
2014 hat Sven aus BHV Telefonisch viele Leute durch-gerufen, Bremen Nord hat afaik zur ankommenden (aber verneinten) KV-Symbiose auch paar Leute erreicht und Bremen Stadt wurde schließlich zur Mitgliederabstimmung an den Beitrag erinnert.

Ich habe noch einzeln 2 Leute informiert und es gab eine Statusmail vom Bund, das ist aber kleinig.

Die erste tatsächliche Mahnung als solche formuliert ging dann erst nach der Abgabe des ReBe2013 kurz vor dem LPT durch Jan raus. Aus logischen Gründen.

Wir hatten paar Fälle, die Automatisch erfasst werden, weil in der Vergangenheit was schief gelaufen ist. Die meisten sind auch geklärt, die paar letzten sollen mich oder den künftigen Schatzi bitte persönlich ansprechen.

Mahnungen sind jedenfalls immer ein schmaler Grad zwischen Wähler und Mitglieder vergraueln, tatsächlich Beiträge einzuziehen und Kateileichen zu entsorgen.
Wir haben nun das Zentrale Beitragskonto, was vieles vereinfacht. Sofern auch die Streichungen durch sind, stelle ich mir für 2015 zwei bis drei Fixtermine vor, an denen sich KV’s und Schatzmeister orientieren können.

-Repräsentation der Partei nach innen

Betrifft vor allem Umfragen und Massmails. Auch kurzfristig.
Wir hatten:
eine Logo/Wahlkampfumfrage, eine Wahlplakateumfrage, die Mitgliederentscheide.

Es gab Infomails bezüglich Wahlkampfauftakt, dem Mitgliederentscheid und noch irgendwas.

Statistik war bis lang immer Problematisch, da diese neben den reinen Mitgliederzahlen, auch an Buchungen hängen.
Sofern die Zahlen dann valide waren, haben aber alle Vorstände ihre Mitgliederzahlen erhalten und so konnten auch viele Unstimmigkeiten beseitigt werden.
Zum BPT in Halle habe ich dann Sven und unsere Datenschutzmenschen dazu überredet einen Statistikbericht im CRM freizugeben. Denn in der Praxis müsste man alle Austritte händisch zusammenzählen. Sofern bin aber leider noch nicht zur Auswertung gekommen.
Statistik ist generell so ein Punkt den man in Zukunft mehr Beachtung schenken sollte. Nicht nur Mitgliederstatistik, sondern auch Klickanalysen, Zeitaufwände, etc.. Echte Daten sind immer besser als Mutmaßungen.

Politische Kommunikation ist ja bei uns eher Flach. Ebenso übernimmt/übernahm da sehr viel der Bund von selbst und unsere Vernetzungsmenschen. Ich sag mal OM, Twitter, etc.
Daher beschränkt sich es auf Orga Aufgaben, bzw. deren Umsetzung oder Nachkontrolle. Ein Newsletter und ein Mensch für die Politische Bildung wären schön, aber das kann ich nicht alleine packen und die SG Politische Bildung fand ja auch null Resonanz.

Jedoch gab es Kritik, dass die Mailinglisten zum Juni hin eingeschlafen wären. Beispielsweise wurde die Fahrt zum #aBPT größtenteils über private Kanäle Organisiert, gleichzeitig hat aber der Vorstand dennoch mehrmals über Busfahrten informiert.

Sonst hat auch Sebastian intern uns oft Kommunikativ den Rücken frei gehalten, mal einen härteren Ton angeschlagen und hier und da mal auch abgebremst und vermittelt.
Da gilt meinerseits auch ein persönlicher Dank für.

Oft musste ich in Prozesse und in die Kommunikation generell einhacken.
Auch liebevoll “zur Disziplin aufrufen” genannt. Daher sorry, falls die Textform manchmal zu aggressiv vorkam, es ist aber auch wichtig dass bestehende Prozesse verstanden und eingehalten werden. Gehört nun mal auch dazu zu sich manchmal unbeliebt zu machen.

Schlussendlich hat auch der Vorstand KV Stadt hinsichtlich Vernetzung, Website etc. in dem Aufgabenbereich vieles auch selbstständig Abgenommen.

Sonst kann man in den Aufgabenbereich reininterpretieren was man möchte, was nichts mit Verwaltung zu tun hat. Und sich entsprechend Fragen stellen. Beispielsweise wer sich um Veto Verfahren gegenüber den BuVo Beschlüssen kümmert, ob man nicht einen Politischen Geschäftsführer wieder einführt oder sonstiges.

-Unterstützung aktiver Mitglieder

Verstehe ich hauptsächlich als “vom Formal- und Verwaltungsfoo den Rücken freihalten”.
Äußert sich dann als 4-Augen Prinzip, spontaner Übernahme von Aufgaben, bisschen Orga Kram und hauptsächlich im Beseitigen der “ich kann nicht, weil…” Probleme.
Der Aufgabenbereich verteilt sich aber in seiner Natürlichkeit ebenfalls auf viele Schultern.

-Kontakt mit der Bundesgeschäftsstelle/Bundesvorstand/andere Gliederungen/etc.

Mit der BGS gab es eigentlich Recht wenig zu besprechen. Es musste mal der PGP-Key für Gensek erneuert werden und der ReBe2011 musste nachgesandt werden.
Sonst sammel ich DSV’s und Lastschriften und schickt die immer im Paket ab. Im Gegenzug Kriege ich von der BGS Post mit verirrten Anträgen.

Ebenfalls gab es einen Antrag von mir bezüglich der Mitgliedsausweise, der mit der gemeinsamen DSV Verwaltung und BEO Beauftragung.
Entsprechend habe ich auch 6 Leute Belehrt.

Sonst war ich bei den Verwaltungstreffen und war auf den BPT’s in der Akkreditierung. Auch ein Treffen der DSB’s war dabei.
Das #vw141 habe ich jedoch absagen müssen, da die meisten Projekte mit im Vorfeld bekannt waren, die TO bezüglich Bremen doch recht dünn war und der Weg dafür sehr weit und sowohl privat, als auch ehrenamtlich das WE anders sinnvoller genutzt wurde.

Die meiste Zeit ging eigentlich auf das Verarbeiten der tausenden an Mails der Verwaltungsliste, als eines der Hauptkanäle der Verwaltung.

-Sonstiges

Noch ein wichtiger Punkt war die Reorganisation der Landes-IT. Dass der Bereich eine größere Baustelle war, ist mir jedoch im Nachhinein aufgefallen.
Hier gilt ein besonderer Dank an Sven, der den Technischen Aspekt immer im Griff hat und den Umzug problemlos Umgesetzt hat 🙂


 

Auch möchte ich meine größten Fails nicht unter den Teppich kehren. Alleine aus dem Grund, dass ihr auch aus meinen Fehlern lernt.

-Logo
Teilweise einfach zu lange Selbstbeschäftigung und unnötige Beschäftigung mit Formalfoo, obwohl das eigentlich nur ein Logo war.

-Gewohnheiten
Auch Blöd was mir passiert ist, dass ich es versemmelt habe mein VPN-Zertifikat zu verlängern und mich so aus der Verwaltung “ausgeschlossen” habe. Meinen VPN Zugang hatte ich schon länger und hab irgendwann nicht mehr drauf geachtet, dass dieser auch ein Ablaufdatum hat. Leider passierte dies genau zwischen dem Punkt als ich zum BPT viele der Daten erneuert hatte und als zu der KMV Stadt eingeladen werden musste.
Gut, dass wir nun mehr als einen Menschen im LV haben, der entsprechend einen Backup Zugang pflegt und entsprechend umkompliziert ein frischer Dump gezogen werden konnte (Redundanz ftw!). Für die Zukunft pflege ich einfach einen separaten Kalender dazu.

-#Orgastreik
Der #Orgastreik hat mich persönlich überraschend getroffen. Ich habe dazu etwas Verbloggt und mich anschließend auf die klar auf die Seite der Verwaltungsmenschen gestellt.
Auch wenn das eigentlich weder einen praktischen Nutzen noch irgendwelche direkten Auswirkungen hatte und vor allem das Miteinander betont werden sollte, hat das Abschalten in der Bundes IT dennoch Narben hinterlassen.
Diese Narben sehen zum Beispiel im Vertrauensverlust und der Forderung nach Dezentralen Strukturen aus. Ebenso ging eine gewisse Integrität verloren, da die Botschaft viele Missverständnisse auslöste und der Vertrauensverlust in die IT sich auch auf den Rest der Verwaltung auswirkte. Des weiteren floss die politisierung der Botschaft in ein destruktives und spaltendes Ruder, zudem wurde der Ehrenamtsaspekt den man betonen wollte einfach verachtet. Ich weiß bis heute nicht, ob “nichts tun oder sagen” das richtige wäre, oder andere deeskalierende Maßnahmen da geholfen hätten und wie diese Aussehen könnten.

-Überschneidungen in Aufgaben
Generell hatten wir im Landesvorstand oft Aufgaben die sich Überschnitten haben und die GO eigentlich erneuert werden sollte.
Ich hab zum Beispiel oft das Wiki übernommen und zum Ende zusammen mit Jan die Lastschriften absortiert.
Sebastian hat sich dafür bezüglich des Rechenschaftsberichts klare Maßnahmen gezogen und sich mit entsprechenden Leuten in Verbindung gesetzt.
Ein paar Aufgaben blieben auf der Strecke, da sich niemand mehr für Verantwortlich fühlte oder diese durch den Zeitmangel nach hinten gerutscht sind.
Generell kann ich sagen, dass ich mich mehr in Finanz- und ITfoo hätte einmischen können. Solche Engpässe werden aber meistens erst deutlich, wenn es brennt und Leute zu Druckmitteln greifen müssen.
Ich denke künftig müssen wir auch auf eine bessere Kommunikation unter einander achten. Denn das “Beisitzer-Modell” ist zwar in Ordnung, führt aber hin und wieder zwangsläufig zu Unordnung, wenn es keine klare Aufgabentrennung gibt.
Klein aber fein ist zwar schön und gut, aber irgendwann geht auch der Überblick über die Menge der Aufgaben verloren.
Dies ist insbesondere in der LPT Orga zum Vorschein gekommen, als keiner wusste wer “den Hut auf hat” und entsprechend so ziemlich vieles durcheinander gekommen ist.

-Einladung zum LPT und generell die letzten Monate
Ich glaube das war einer größten Fails, die hätten vermieden werden können.
Das Verschieben von März auf Juli war zwar ein unglücklicher Zustand. Dass die Einladungsfrist nicht eingehalten wurde, war aber wirklich vermeidbar.
In der Regel lasse ich im voraus meine Texte nochmals Korrekturlesen, aber nach dem Europawahlkampf waren so ziemlich alle schwer Ausgebrannt, dass die fiesen Flüchtligkeitsfehler als Zahlen oder Buchstabdendreher einfach übersehen wurden. Auch lief die Planung des LPT am Anfang ein wenig aus dem Ruder. Lag aber wie gesagt hauptsächlich nur daran, dass die Orga ein wenig an einander vorbei Kommuniziert wurde, was jedoch schnell gelöst werden konnte.
Die “Finale“ Einladung ist dann unter Umständen entstanden, die neben ungewohnten Neuerungen, auch naja… einfach ein mieser Monat gewesen.
Da möchte ich auch gerne Rob und Jan für die letzten Monate danken, die quasi meinen Geschäftsbereich und Aufgaben zum großen Teil übernommen haben.


 

Fazit:

Letzten des waren es sehr lange 18 Monate… mit vielen Hochs und einigen Tiefs.
Wir hatten eine nicht so gute Bundestagswahl, dafür einen solide organisierten Europawahlkampf. Wir hatten vier Bundesparteitage und drei Bundesvorstände.
Ich denke es wäre kein Geheimnis zu sagen, dass am Ende sowohl der Vorstand als auch der gesamte Landesverband ziemlich erschöpft und Ausgebrannt waren. Es sind einige bekannte Gesichter gegangen und doch neue und alte wieder aufgetaucht.
Es gab einen großen Ruck Richtung professionalisierung, der nicht immer mit Wünschen einzelner einherging und trotzdem alles unter einem Hut gekommen ist. Es sind aber auch Projekte, wie die Bremerhavener GS, gescheitert. Wir konnten dennoch viele Konzepte Ausprobieren und sich Organisatorisch stärken, so dass der Weg zur Bürgerschaftswahl trotz Schwierigkeiten in der Gesamtpartei dennoch optimistisch ist.
Personell mangelt es dennoch und ebenso muss jeder KV an der Mitgliederaktivierung mit anpacken. Ebenso lässt sich an der Mitgliedermotivation und internen Kommunikation feilen.

Gerne hätte ich auch mehr an repräsentativen Aufgaben, wie zum Beispiel Besuche bei Mitgliederversammlungen oder regelmäßige Newsletter, wahrgenommen. Im Ehrenamt kann man leider aus persönlichen oder zeitlichen nicht alles haben.

Letzten des ist es ein ganz anderer Landesverband, als ich damals Kandidierte. Er zwar kleiner geworden und es sind nicht mehr so viele Leute auf den Kneipenstammtischen, dafür aber um so politisch bissiger und aktiver.

Im großen und ganzen Verbringt so ein Bremer Gensek durchschnittlich 3,5 Stunden die Woche für Laufende Aufgaben und schließt entsprechend ein paar Hundert Tickets.

Sonst habe ich auch vor kurzem was gebloggt: <http://blog.plutik.tk/2014/09/500-tage-lavo/>


 

Neukandidatur.

Nun zur Kandidatur.
Zum einen wäre es endlich mal schön, wenn wir einen Vorstand haben, der länger als eine Amtszeits überlebt.
Es hat vor allem in der Schatzmeisterei, Verwaltung und IT viele personelle Veränderungen in den letzten Jahren gegeben, so dass sich die Leute immer und immer wieder aufs neue einarbeiten mussten und alle Erfahrungen oft verloren gingen.
Damit sind auch nicht nur reine Antrags- oder Buchungsverarbeitungen, sondern auch die Formal-, Tool- und Kommunikationsfragen innerhalb und außerhalb des Vorstandes gemeint.
Da ich nun im dritten Jahr in folge mich mit Verwaltungsgedöns beschäftige, sind mir die Probleme und mögliche Problemfälle deutlich bekannt und diese Erfahrung möchte ich auch in den nächsten Landesvorstand weiterhin mit einfließen lassen.

Konkret gibt es eine Reihe an Dingen die getan werden müssen.
Die Verteilung der CRM Konten ist teils gut gelungen, teils hat es hier und da mal personell gehackt. Das wichtigste bei dem ganzen ist, dass keine Verwaltungsintegrität dabei verloren geht und keine Schattenverwaltungen entstehen.
Dabei könnte zum Beispiel eine Forderung nach Dezentralisierung der IT auch an der falschen Stelle greifen und muss es auch im Gegenzug genau überlegt werden wo Beispielsweise eine semi-dezentralisierung nützlich wäre.
Überstrukturierung wäre auch bei unserem kleinen LV eher schädlich. Es muss weiterhin auf Flexibilität geachtet werden, damit auch Unzuverlässigkeiten und Flaschenhälse kein Thema sind.

Auch aus den Fehlern zu lernen gehört dazu. Jahresfristen, an denen sich alle orientieren können, müssen kommuniziert und etabliert werden. Sofern eine sorgfältige Verwaltungsgrundlage besteht, muss diese einfach Kontrolliert weiter gepflegt werden, anstatt sich zu in längeren Prozessen zu vertüddeln. KV’s müssen hier ebenso besser Unterstützt und miteinander vernetzt werden.

Im Verwaltungsbereich gibt es weiterhin auch viele andere Projekte und ToDo’s. Zum Beispiel die BEO Verifizierung und den Mitgliederentscheid. NRW und BY entwickeln so genannte “Verwaltungs-/SelfCare-portale”. Sowas steht auch bei mir schon länger auf der Liste. Ebenso ein vernünftiges Mahn- und Dokumentationswesen, wo ich bisher einige Ansätze verfolgt habe und immer wieder am schauen bin, welche Prozesse nun wirklich laufend funktionieren.
Umfragekonzepte, verbessertes Feedback, Kommunikationsstrukturen und allgemeine Orga Aufgaben sind weitere Punkte die immer auf derselben Liste stehen werden.
Was ich noch vermisse, ist neben Politischen Strategien, auch eine Vernünftige Metrik.

Nach der letzten Amtszeit werde ich nun keine klaren Vorschläge bringen, was im LV Strukturell verbesserungswürdig wäre, aber zumindest kann ich mittlerweile diese Vorgänge in sinnvolle und realistische Richtungen Lenken.
Beispielsweise tauchen auch Projekte wie pirateninfo auf oder man belebt die IT komplett neu. Oder man bereitet sich auf eine SMV vor, der Parteitag beschließt jedoch das BEO Modell. Letzten Endes kommt es auch auf das Teamwork, den Einsatz des Einzelnen, tatsächlich anfallende Arbeit und Aufgaben, aber auch auf die Motivation an.

Für einzelne Ideen, wie zum Beispiel dem dezentralen LPT, bin ich grundsätzlich immer offen und unterstütze ja auch vom Amt her.


 

Nachtrag: aus versehen eine unpolitisch politisch unpolitische politische Verwaltung.

Verwaltung ist im Grunde die letzte Umsetzungsebene, sofern ein Konzept Geplant, Entschieden und Umgesetzt werden muss.
Im laufe der Amtszeit musste ich mich mit Rücktritten, Zensurvorwürfen, Finanzaufteilung aber persönlichem Drama auseinandersetzen. Und dennoch hängt alles irgendwie mit Organisation oder Verwaltung zusammen.
Es bleibt zwar nicht viel Zeit Anträge zu schreiben, dafür stellt man aber den andren entsprechendes Werkzeug zur Verfügung. Wenn es um die Frage der schmiede dieses Werkzeugs geht, reichen nicht immer neutral formulierte Ausschreibungen. Nebenher, dass Datenschutz keine Frage des Vertrauens ist.
Sofern Dinge unter einer Flagge wie “progressiv“ oder “sozialliberal“ passieren, hat jede Handlung einen Entsprechenden Kontext und Wertekasten. Das persönliche rückt in den Hintergrund. Wer Basisdemokratie doof findet, wird es entsprechend schwer haben Basisentscheide zu formulieren und umzusetzen.
Neben der ganzen Politik vergessen wir aber auch eigentliche Aufgaben eines Vorstandes. Beispielsweise für die Produktivität und Effizienz zu sorgen, damit politische Positionen nicht nur entstehen, sondern auch Realität werden. Kompromisse, Meinungshohheit, Beteiligung, etc.
Netzpartei Vs. Weltraumpartei. Wenn Leute mitgeschleppt werden, die sich weder mit Astronomie noch in IT auskennen, kann man entweder ins Fleisch schneiden und sich davon trennen. Dann hat man lauter Kommunalpolitiker und neue ideologische Fragen. Oder man fungiert weiterhin als Ideenschmiede und politischer Arm der Ideenschmieden und versucht außerhalb Basisdemokratischer Methoden andere zu überzeugen.
Beides birgt Risiken. Nicht alle Ideen sind toll und Selbstisolation ist auch nicht Zielführend.
Auch wer in Konzepten wie “Organisational Burnout“ Ansätze sucht, ohne diese Konzepte zu kennen, wird gegen die Wand fahren. Dabei ist gerade in den Fällen die politische Meinung nicht entscheidend, wenn es um Umsetzbarkeit geht.
Äquivalenzrelationen einzelner politscher Definitionen, Begriffe und Positionen wirkt sich in der Regel Emotional aus. Es ist Notwendig Grundsätzlich drüber zu stehen, wenn man sich als “Umsetzer” weiter entwickeln und handeln will als andauernd reflexiv selbst sich zu beurteilen.

Joar.

Liebe Grüße und bis Samstag.